Curriculum Klinische Hypnose (KliHyp)
Seit über 40 Jahren gehört dieses Curriculum zum Fortbildungsangebot der M.E.G. Es wurde ständig weiterentwickelt und wird in mehr als einem Dutzend Ausbildungsorten angeboten. Es werden sowohl formalrituelle Trancetechniken als auch indirekte, suggestive Kommunikationsstrategien für den täglichen Einsatz in Therapie- und Beratungssituationen vermittelt. Es bietet den Teilnehmer:innen ein breites, fundiertes Wissen über Erickson'sche Interventionsstrategien und vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung lösungsorientierter, ressourcenaktivierender Bewusstseinszustände.
B-1 Einführung in die Klinische Hypnose / Hypnotherapie
Grundanschauungen und anthropologische Prämissen Ericksons; verschiedene Formen der Utilisation (z. B. der Werte und des Weltbildes des Klienten); Veränderung durch Vorstellung und Suggestion; Einfache Tranceinduktionen; Trancephänomene; Indikationen und Kontraindikationen, Anwendungsbeispiele.
B-2 Rapport: Verbale und nonverbale Kommunikation
Kooperativer Ansatz und individualisiertes Vorgehen; Gestaltung der therapeutischen Beziehung durch Pacing und Leading; Nutzung verbaler und nonverbaler Kommunikationsmöglichkeiten; Repräsentationssysteme, VAKOG; Assoziation von Ressourcen; Ziel- und Zukunftsorientierung; Techniken des Ankerns.
B-3 Indirekte Kommunikation und Induktion
Sprache und Wirklichkeit; Formen direkter und indirekter Suggestionen, Pragmatische Modelle der Untersuchung von Sprache (Meta-Modell) und der Verwendung hypnotherapeutischer Sprachmuster (Milton-Modell); Indirekte Tranceinduktionen, Zeitprogression.
B-4 Nutzung von Trancephänomenen I: Dissoziation und Assoziation
Methoden der Trancevertiefung; Teilearbeit; Kommunikation über ideomotorische Signale; Nutzung von Handlevitation und Fingersignalen; Utilisation und Transformation von Symptomen; posthypnotische Suggestionen.
B-5 Nutzung von Trancephänomenen II: Regression
Altersregression; Affektbrücke; Ressourcenorientierte Veränderung schwieriger Lebenserfahrungen; Unterstützung belasteter und bedürftiger Selbstanteile; Hypnotherapeutische Trauma-Bewältigung; Amnesie und Hypermnesie.
B-6 Nutzung von Trancephänomenen III: Symbole und Rituale
Symbolisierungstechniken; Hypnotherapeutische Teilearbeit, Abgrenzung von anderen Teilekonzepten; Rituale und Klassische Induktionstechniken; Strategische Aspekte: Konfusion; minimale strategische Veränderung; Utilisation von Problemtrancen; paradoxe Verschreibungen, Umdeutungen.
B-7 Therapeutische Metaphern und Geschichten
Nutzung und Konstruktion von Anekdoten und Metaphern; Stellvertretertechnik; Klienten- und Therapeutenmetaphern; Metaphern für psychosomatische und andere Symptome; Gestufte Metaphern; Kettenmetaphern.
B-8 Integration und spezielle Anwendungen
Hypnotherapeutische Behandlungsplanung; Kombination von Hypnotherapie mit anderen Therapieformen; Klienten- und indikationsspezifische Anwendungen; Abschluss- und Transferinterventionen.
In allen Curricula werden C-Seminare angeboten, die die Teilnehmer:innen nach eigener Wahl belegen können. Ziel ist dabei, dass die Teilnehmer:innen zum einen eigene Schwerpunkte belegen können, zum anderen aber auch, dass Praxiskenntnisse in unterschiedlichen Anwendungsbereichen erworben werden. Daher werden pro Themenschwerpunkt und/oder pro Seminarleiter:in maximal zwei C-Seminare für das Zertifikat akzeptiert. Das bedeutet z. B. auch, dass maximal 2 hypnotherapeutische Tagungen anerkannt werden.
Mindestens 50 Stunden inkl. der Darstellung von zwei eigenen Fallberichten, in denen mit hypnotherapeutischen Methoden gearbeitet wird. Über die Qualität der Falldarstellungen entscheidet der Supervisor bzw. die Supervisorin. Supervision kann in Gruppen oder als Einzelsitzung bei einer/einem der Ausbilder:innen der M.E.G. stattfinden. Näheres erfahren Sei bei der jeweiligen Regionalstelle.
Seminarzeiten:
Die 2-tägigen Seminare finden meist freitags Nachmittag bis Samstag Nachmittag statt. Bitte beachten Sie die genauen Seminarzeiten der jeweiligen Regionalstelle.